Installationen
Zahlreiche Installationen wurden in den vergangenen Jahre in verschiedenen Räumen realisiert.
Zuletzt waren in den Räumlichkeiten von Opel Hagemann viele Installationen, Bilder und Skulpturen zu finden, die von 2004 bis 2012 in "La Fábrica", den ehemaligen Lohmann-Werken, standen. Dieses Gebäude wurde bis zum Verkauf und Umbau quasi als Kulturzentrum der Freien Szene etabliert. Ein gutes Jahr war ich auch im ehemaligen Möbel- Fillies in Bechterdissen.
Meine Rauminstallationen befassen sich mit den urmenschlichen Themen zwischen Werden und Vergehen, Zweifel und Hoffnung, Freude und Leid, Identitäts- und Sinnsuche. Das geschieht mitunter durchaus mit einem Augenzwinkern, wenn Barbie-Puppen sich im goldenen Käfig tummeln oder die Schwestern Marta und Maria, zwei Schaufensterpuppen, die Installation bestimmen oder ich gar mit ihnen besondere Orte bereise. Als
„Maria in Venedig“ kann man zum Beispiel eine der Reisen als Kurzfilm sehen, in dem die Puppe Maria selbst ihre Geschichte erzählt.
„Wer bin ich? Diese oder jene?“ war der Titel einer Kirchinstallation in der Gütersloher Martin Luther Kirche 2015. Für mich als bekennende Christin eine wunderbare Gelegenheit, Kunst und Glaube zu kombinieren.
Das tat ich schon in der 4000m² Industrie-Ruine, die ich 8 Jahre lang als
„La Fábrica“ in Bielefeld bespielte. „In jedem Raum das ganze Leben!“ entfuhr es Thomas Kellein, dem ehemaligen Direktor der Bielefelder Kunsthalle bei seinem Besuch. Jan Hoet, Gründungsdirektor des Marta Museums, nannte die Installationen „Choreographien“. Und tatsächlich wird der Betrachter in die Installationen förmlich hineingezogen. Dabei benutze ich oft ausgediente Alltagsgegenstände und lade sie durch ihre Komposition mit symbolischer Bedeutung auf. Das können Koffer, Käfige, Kinderspielzeuge, Puppen, Betten, Tische oder Stühle sein.
Auch in meinen
Bildern und Objekten wird die existentielle Auseinandersetzung mit den Lebensthemen sichtbar. Der Kampf zwischen Freiheit und Gefangenschaft, Leichtigkeit und Schwere zieht sich durch alle Werke.
In meiner 100m² Kunstwohnung befindet sich nun voraussichtlich bis Ende 2018 eine Quintessenz der letzten Jahre auf kleinem Raum. Marta und Maria haben ein Zuhause gefunden, die zahlreichen farbstarken Bilder stehen im Wohnzimmer bereit zum Verkauf, das Material- und Arbeitszimmer lockt zum Gestalten, im Badezimmer tummeln sich singende Vögel, Marta und Maria teilen sich ein Zimmer mit vielen Kinderköpfen, ihrem Porzellanhund und mit allerlei Geschirr. Selbst die Toilette beherbergt zahlreiche Bilder. Im Flur empfängt einen das beleuchtete „Haus des Lebens“ aus Ton neben zahlreichen Fotografien. Im Lila Salon steht der Goldene Käfig neben zwei weiteren Käfigen. Hier sind viele Arbeiten zum Ansehen in Ständern und auf den Tischen und an den Wänden.
Die Küche hat nur einige Fotos neben dem praktischen Gebrauch der Versorgung der Gäste.
Das i-Tüpfelchen ist aber zweifelsohne die kleine Kellerkapelle, in der ein „Letztes Abendmahl“ gedeckt ist neben einem „Triptychon des Krieges“ u.v.a.
Hier kann man verweilen und die Installation bei Kerzenschein auf sich wirken lassen. Dazu lese ich gerne das Gedicht von Dietrich Bonhoeffer, das er in seiner Todeszelle schrieb: „Wer bin ich? Dieser oder jener?“